Julian Barnes: Ohnmacht der Worte
"Wenn wir auf die Welt kommen, stellen wir uns vor, dass es für jedes Ding ein Wort gibt, das es beschreibt. Und dass Worte und Dinge auch übereinstimmen. Die meisten von uns gehen durchs Leben und glauben daran. Aber ich glaube, ein Schriftsteller findet sich oft in Situationen - emotionalen Situationen - in denen Worte irrelevant werden. (...) Die Worte, die wir haben, um Gefühle zu beschreiben, sind ehe grob und sehr ungenau. .... Als Schreiber musst du dir bewußt sein, dass du - obwohl du dein Leben mit Worten verbringst - nicht unbedingt genau beschreiben kannst, was du beschreiben willst."
aus: "Begegnung mit Julian Barnes" von Michalis Pantelouris - annabelle 19/2004