Jon Fosse: "Ich setze mich einfach hin und fange an."

Darum werden den norwegischen Nobelpreisträger sicher etliche Kollegen, die eine längere Vorbereitung brauchen, beneiden: 

"Ich überlege nie, von was der Text handeln soll. Ich recherchiere nie zu einem Thema. Ich setze mich einfach hin und fange an. Wenn der Anfang gut ist, dann steht er da, und ich schreibe weiter. Ich ändere dann kaum noch etwas. Man sagt ja, dass das Schreiben eine einsame Tätigkeit ist, aber gleichzeitig ist es auch sehr beruhigend. Durch das Schreiben habe ich einen geheimen Ort in mir selbst gefunden, an dem ich mich von der Welt und den Menschen verstecken kann."

Von Jon Fosse sind 2023, im Jahr seiner Nobelpreisverleihung, "Ein Leuchten" und "Ein neuer Name - Heptalogie VI - VII" bei Rowohlt erschienen.

aus: "Ich schreibe für Gott" von Rasso Knoller - BÜCHERmagazin 5.2024