Dzevad Karahasan: "Man kann mitten in der Hölle ...
... großartige Kunst machen. Es ist kein Zufall, dass wir eine konkrete reale Emotion und eine ästhetische Emotion voneinander unterscheiden. Die wirklich Emotion ist nicht teilbar, man kann nur versuchen, mitzufühlen. Die ästhetische Emotion ist dagegen objektivierbar. Nur so können wir die Erfahrungen von literarischen Figuren nachvollziehen. So kann Kunst dazu beitragen, dass wir uns im Unvermeidlichen zurechtfinden. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Leben kein konkretes Ziel hat."
aus: "Großartige Kunst kann man auch in der Hölle machen" von Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.4.23