"Der Mensch ist ein Viech, was lacht"

Liebe Autorinnen und Autoren,

sagt Gerhard Polt, beliebter Münchener Kabarettist und „Analytiker der deutschen Seele“, bekannt auch durch Filme wie “Und Äktschn” und “Man spricht deutsh”. Anlässlich seiner neuen Aufführung “A scheene Leich” hat Literaturkritiker Paul Jandl den Satiriker gefragt: “Wo liegt eigentlich Ihre Humorgrenze?” Polts Antwort: „Man muss immer überlegen, was man sagt. Und wie man es sagt. Kritik lässt sich sehr weit ausdehnen, wenn man das passende Vokabular dafür hat. Wenn einem der genaue Wortschatz fehlt, dann ist die Sache nur vulgär. Dann ist sie Beschimpfung. Ich kämpfe schon länger dafür, in Bayern eine Humorakademie zu gründen, damit die Menschen wieder lernen, wie Witz entsteht.“ Gerhard Polt.

Auch manche Literaturhäuser bieten Schreibakademien. Sie veranstalten nicht nur Autorenlesungen, sondern auch Kurse für literarisches Schreiben, geben Hilfestellung für Einssteiger und sogar Schülerprogramme. Woran es mangelt, ist eine ausreichende Finanzierung, so Andreas Platthaus' Appell in der FAZ: "Sichert die Zukunft der Literatur!".

“Als Schriftstellerin geht es mir ja um eine fiktive Geschichte", sagt Gisa Klönne (Für diesen Sommer). "Aber es sind mein Empfinden, meine Gedanken und Lebenserfahrung, die ins Buch  fließen. Mir war früh klar, dass ich von Abschied, Vergänglichkeit und Versöhnung schreiben würde. Wobei sich Vergänglichkeit auch durch all meine Romane zieht, auch die Krimis.” Mehr über Wahrhaftigkeit im Roman in Romane und Kurzgeschichten schreiben mit der kommentierten Kurzgeschichte von Raymond Carver - seiner  wunderbaren Shortstory.

 

Der britische Geheimdienst sucht Anregung bei Schriftstellern: Sie sollen ihre Fantasie arbeiten lassen und entdecken, was es bisher auf der Bühne des Tötens und der Bedrohung noch nicht gibt. Warum? Nur wer sich bisher unbekannte Fürchterlichkeiten vorstellen kann, wird präventiv etwas etwas dagegen tun können. Zwei bekannte amerikanische Science Fiction-Autoren, P. W. Singer und August Cole, sollen sich Bedrohungsszenarien der Zukunft ausdenken, sie lösen und in Kurzgeschichten darstellen. Themen beispielsweise: Storys im Bereich Cyber-Desinformation, Biomedizinische Waffen, Einsatz von neuromorphen Prozessoren und was sonst zu Verteidigung und Angriff fehlen könnte. Anregungen durch Bilder aus dem realen Putin-Krieg und Kommentare von pensionierten Army Officers gibt es bei BBC, CNN oder auch DW genug.

Sein nun schon siebter Kriminalroman Was ans Licht kommt erschien im vorigen Jahr. Der schwedische Schriftsteller Christoffer Carlsson beschreibt seine Arbeitstechnik so: "Ich plotte nicht, sondern schreibe organisch. Ich habe eine Szene im  Kopf, die ich mag und sehe, wie es von dort aus weitergeht. Ich suche nach der Geschichte und wenn sie sich gut anfühlt, ist sie eine zweite Haut. Und dann, nach der Rohfassung, frage ich mich: Was ist die moralische Frage an dem Plot? Der Nerv?" Mehr zum Thema Plot: Ronald B. Tobias: 20 Masterplots.

Und wenn Sie gerade eine gute Idee haben, folgen Sie dem Rat des französischen Schriftstellers Jules Renard: „Die flüchtige Idee beim Schopfe fassen und ihr die Nase auf dem Papier platt drücken.“ 

Herzliche Grüße 

Ihre Gerhild Tieger