David Lynch: Man muss nicht selber leiden
"Geschichten leben von Kontrasten. Am Ende läuft es doch darauf hinaus, dass der Künstler selbst nicht leiden muss, um Leiden zeigen zu können. Man muss das Leid verstehen und die Geschichten, die draus entstehen. Das nennt sich atma, das Selbst, ein Ozean des reinen Bewusstseins. Es heißt, erkenne dich selbst, das ist das Feld, das ist es, wo alles herkommt, auch wir selbst, das ist unsere Heimat. Man ist hier und genießt es und versteht immer mehr, und man wird ganz verrückt und steht frühmorgens schon auf mit einem Kopf voller Ideen, und alles, was einen bis dahin gequält hat, fällt wie ein Gewicht von dir ab."
aus: "Sind Sie wirklich glücklich, Herr Lynch?" Interview von Michael Althen und Andreas Kilb - Frankfurter Allgemeine Zeitung 21.4.2007