Peter Stamm: Zuviel schreiben
Vor zwei Monaten erschien der neue Roman "Das Archiv der Gefühle" von Peter Stamm (S. Fischer Verlag). Erik Brühlmann hat ihn für Lesen 3/2021 gefragt:
Sie führen wie gewohnt eine feine, präzise Klinge im Umgang mit der Sprache. Wie viel Arbeit steckt dahinter?
P.S.: "Es ist viel Arbeit, aber nicht in dem Sinn, dass ich ein 500-Seiten-Manuskript auf 200 Seiten komprimiere. Ich sehe bei Workshops mit Schreibenden immer wieder die Tendenz, zuviel sagen zu wollen. Dabei werden Bücher lebendiger, wenn sie den Lesenden Raum lassen, ihre eigenen Bilder und Gefühle einzubringen. In allen Bereichen der Kunst gilt, glaube ich: Es ist selten zu wenig, aber oft zu viel."