Günter Kunert: "Schreiben, das ist meine Neurose.

Das ist mein innerer Zwang. Ich arbeite etwas ab. Die Gedichte sind genau das, worin ich mich verwandle. Mein Gedicht - das bin ich. Ich schreibe nicht für andere."

Sich selbst hat der Schriftsteller und Lyriker so charakterisiert: "Ich bin ein Melancholiker. Jeder Melancholiker ist heiter. Das ist die Balance, die er braucht."

Aber auch als Pessimist war der vielseitig Begabte überzeugend: "Man könnte sich eine Kugel durch den Kopf jagen. Literatur ändert nichts. Sie ist höchstens dazu da, um die Kultur noch ein bisschen weiter zu erhalten."

aus: "Die Verblödung geht munter voran"  - das Interview führte Sabine Dultz  - Bayerischer Merkur 28.3.2004