Fred Vargas über literarischen Realismus
Katharina Teutsch im Gespräch mit der französischen Kriminalschriftstellerin:
"Das Ziel der Literatur ist bekanntlich nicht, das Leben zu repräsentieren, sondern es neu zu erfinden. Das heißt, ich muss eine eigene Realität herstellen und keinen Realismus erschaffen. Ich spreche deshalb auch lieber von 'realer' Literatur als von 'realistischer'. Es bringt ja nichts, dem kunstbedürftigen Menschen das echte Leben ins echte Leben zu injizieren. Man muss etwas falsches Echtes schaffen, um ihn zu berühren."
aus: "Wie mordet man am spannendsten, Frau Vargas?" von Katharina Teutsch - Frankfurter Allgemeine Zeitung 24.3.2012