Arno Carmenisch: Melancholie ist ein Motor

"Ich habe die Tendenz, Geschichten einen Dreh zu geben, damit sie ins Komische kippen, auch wenn sie traurig sind. Wenn ich zum Beispiel vom Skiunfall erzähle, den ich 2019 hatte und bei dem ich mir zwei Rückenwirbel brach, hört sich das an wie eine lustige Anekdote. Dabei hatte ich monatelang Schmerzen und Mühe im Alltag. (...) Diesen Widerspruch findet man auch in meinen Büchern. Viele Leute finden meine Bücher ... wahnsinnig lustig. Doch es ist nur eine vordergründige Komik. In Wahrheit sind sie tieftraurig und tragisch. Melancholie ist ein Motor, der mich angetrieben hat, 13 Bücher in 13 Jahren zu schreiben."

aus: "Das Leben tut weh" von Flurin Clalüna - Neue Zürcher Zeitung  Folio März 2023